Schöner hätte der Morgen nicht beginnen können. Blauer Himmel, angenehme Temperatur und gute Sicht - alles passte. Nur die Prognose für die späteren Stunden versprach weniger gute Aussichten. Darum schnell die Kamera genommen und noch einige Bilder angefertigt. Schon bald kündigten sich erste Wolken an. Für Fotos nicht so optimal - denn das Sonnenlicht wurde zunehmend durch die Wolken verändert. Zahlreiche Vorführungen wurden schon früher einmal bei schönerem Licht fotografiert. Darum sind hier eher neue Programmpunkte vertreten.
Der Flugtag begann schon bald ohne den kleinsten Nebeldunst. So konnte das Programm pünktlich um 10 Uhr gestartet werden. Neben dem Pistenzugang weilten auch schon zwei Ehrengäste. Das Fernsehen des Tessins war auch für eine kleine Reportage angereist. Und bald fand in der herrlichen Atmosphäre der Flugshow ein Interview mit dem Kö (Werner Kölliker) statt. Denn eine solche weit herum bekannte Legende des Modellfluges trifft man nicht an jeder Flugveranstaltung an. Und der Kö besuchte nach langen Jahren der Abwesenheit wieder einmal den Flugtag persönlich.
Strahlender Sonnenschein ein leichter Wind und eine Temperatur leicht über 20 Grad. Angenehmer konnte das Wetter gegen Mittag nicht sein. Der Gyrokopter flog mit einem Rotor, der lediglich passiv angetrieben wird. Wind schien er weniger zu mögen. Denn bei der Landung versprühte er plötzlich einige seiner Bestandteile, was in einem weiteren Album dokumentiert ist.
Viele alte Bekannte vom letzten Jahr waren erneut am Boden und in der Luft anzutreffen. Die kleine Styro-Venom mit einer Turbine war allerdings nur ein Lückenbüsser für den ganz tollen Tiger-Tornado. Dieser Jet bestand die Flugprobe noch nicht und war darum im Hangar eine grosse Attraktion für die kleinen Kinder.
Das Flugprogramm hielt für die sehr vielen angereisten Zuschauer noch einige zusätzliche Leckerbissen bereit. Für eine Aufzählung reicht der Platz hier nicht. Auch eine Lehrer-Schüler Vorführung gab es. Interessant ist dabei, dass immer besonders attraktiv aussehende Mädchen den Weg an die Fernsteuerungen fanden. Mit den bereitgestellten R/C Anlagen könnte dank der vielen Funktionen leicht ein komplexer Jet gesteuert werden, was die jungen Damen jedoch kaum kümmerte. Denn mit zwei Händen kann man doch nur zwei Knüppel gleichzeitig in den Fingern halten.
Hand Lauch Glider erfordern eine besondere Schleudertechnik. Diskuswerfer dürften damit im Vorteil sein. Je grösser die Ausgangshöhe desto mehr Zeit um diese abzugleiten. Aber auch kleinste Thermikblasen verhelfen diesen robusten und sehr leicht gebauten Gleitern zu längeren Flugzeiten. Eine Landung direkt in die Hand mit sofortigem, erneutem Wurf zeigen das grosse Können der Piloten. Ganz sympathisch: Alles verläuft ganz leise - eigentlich so gar lautlos.
Ganz neu war auch diese Vorführung nicht. Die Musger war zusammen mit der Racal auch schon auf dem Platz.. Nun gesellte sich noch ein zweites Paar dazu.
Gyrokopter verfügen über eine eigene Flugmechanik. Der Hauptrotor wird nur für den Start in Bewegung versetzt. Danach dreht dieser durch den mit dem Schubpropeller erzeugten Vortrieb passiv mit. Ähnlich wie bei einer Autorotation. Der grosse Rotor sorgt damit für den nötigen Auftrieb. Leider verlief die Landung dieses Modells nicht ganz nach Plan. Zufall oder nicht. Die weiteren Vorführungen wurden dann erfolgreich durch das schon flugbereite Zwillingsmodell bestritten.
Neun Segler von einer Racal gezogen. Dies erfordert eine gute Koordination. So wie bei den zehn kleinen Negerlein, dauerte es nicht lange, bis das erste Segelmodell ausgeklinkt war. Und schon bald setzten auch schon die Landungen ein. Keine einzige Kollision und alle gelangten wieder Heil auf den Boden. Spektakulär und nicht geplant: Eine Akroshow mit Rauch und Schleppleine zur Markierung der Flugbahn. Auch dies eine sehr gekonnt geflogene Darbietung.
Nun haben sich in dieses Album doch noch ein paar alte Bekannte eingeschlichen. Die grossen Passagierjets sind in der Luft kaum von ihren Vorbildern zu unterscheiden. Auch die Warbirds sähen vor dem blauen Himmel ziemlich echt aus. Doch leider vergassen vor dem Start deren Piloten ins jeweilige Cockpit zu steigen. Damit ist dann die Illusion das Original zu sehen nur von sehr kurzer Dauer. Spektakuläre Tiefflüge gab es in der Su 27 Show .
Andy startete unter einer Akro Decatlon. Da es ihm dort bald einmal zu ungemütlich wurde, klinkte er sich aus und öffnete bald danach seinen Fallschirm. Während die Decatlon noch immer wild am Himmel herumturnte, schwebte er gemütlich in Richtung Boden.
Das Fondue schmeckte ausgezeichnet. Da der Fotograf auch noch die Pfanne zu leeren hatte, war bald einmal ein Gang an die frische Luft angesagt. Nicht etwa um dort den zu viel getrunkenen Alkohol verdunsten zu lassen. Der Privatchauffeur des Kö benötigte einen klaren Kopf, musste er doch an diesem Abend noch zwei Adressen finden. Draussen herrschte eine wunderbare Ruhe über dem Flugplatz. Aber nur bis zur nächsten Nachtflugvorführung. Danach verabschiedeten sich die Nachtgeister und es kehrte wieder eine einsame Stille ein.
Zuerst sollte das feuchte Wetter schon am Samstag eintreffen. Doch auch in diesem Jahr hatte der Wettergott dann doch ein Einsehen und schaffte kurzerhand mit einem schönen Samstag andere Fakten als die Wettercomputer zuerst prophezeien wollten. Damit die riesige Mehrheit der Zuschauer doch noch am richtigen Tag den Weg nach Hausen finden konnte, wurden die Vorhersagen zwei Tage vorher doch noch richtig justiert. Dafür gab es am Sonntag nur Logenplatze in der ersten Reihe und der Risotto schmeckte gleich doppelt so fein.
Endlich wieder einmal eine Gelegenheit um die neuste Regenschirmmode zu präsentieren. Wunderbar duftende warme Bratwürste lockten die Besucher ins Festzelt, wo im Nu jeder Sitzplatz vergeben war. Beim Schätzwettbewerb, bei dem es um die Ermittlung des Gewichtes zweier Flugmodelle ging, gab es nur Gewinner. Auch Risotto, frische Pommes und zum Dessert einen heissen Kaffe mit einer Duftnote nach gebranntem Obst waren "heiss" begehrt.
Aufgrund des Regenradars war nach einer verlängerten Mittagspause wieder ein Flugbetrieb möglich. Plötzlich waren noch weitere Zuschauer hinter den Abschrankungen, sodass dann doch noch weitere Sitz- und Stehreihen entstanden.
Auch wenn einige Piloten schon wegen Feuchtigkeit in der Elektronik oder anderen Gründen auf weitere Showflüge verzichteten, kamen doch noch viele faszinierenden Vorführungen zusammen.
Hier befinden sich noch ein paar letzte Aufnahmen. Sie zeigen spezielle Perspektiven des Beobachters oder kleine Details am Rande. Der Flugtag 2012 war insgesamt von sehr starken Kontrasten geprägt. Wunderbarer Sonnenschein und strömender Regen. Beides schaffte eine ungewohnte Abwechslung. Viele Piloten konnten sich erstaunlich gut an diese speziellen Wetterbedingungen anpassen. Auch manche Zuschauer liessen sich durch die Feuchtigkeit auf dem Platz nicht einmal vom Besuch abhalten. Vielleicht macht eben diese magische Anziehungskraft den Reiz des Anlasses aus.
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